Guido Hagsphil gehörte im 19. Jahrhundert zu den Pionieren der Görlitzer Industriegeschichte und betrieb Getreidebrennereien und Malzfabriken. Seine kaufmännischen Fähigkeiten, eigenen Entwicklungen sowie sein Gespür für Zeitgeist und technische Neuerungen begründeten ein florierendes Unternehmen. Dank seines Erfolges war Hagsphil in der Lage, sich ab 1897 eine repräsentative Villa in der Görlitzer Goethestraße 5 errichten zu lassen. Er baute seinerzeit Mitarbeiterwohnungen mit eigenen Schrebergärten, die damals gerade neu aufkamen und ein starkes soziales Engagement erkennen lassen. Hagsphil engagierte sich in der Lokalpolitik und war Gönner und Mäzen der Stadt. Die Villa zählt heute noch zu den besonderen Gebäuden von Görlitz. Sie diente zu DDR-Zeiten als „Schule für Binnenhandel“ und „Schule für Sozialwesen“. Seit 1990 steht die Villa zum Verkauf, da die Erbengemeinschaft sich nicht einig ist. Eine go2know-Fototour. © Bernd Wonde